Die Handballfreunde Illtal zeigen am Sonntagabend ihre stärkste Saisonleistung in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und schlagen den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer VTV Mundenheim. Vor rund 400 Zuschauern in der Eppelborner Hellberghalle gewinnen die Illtaler mit 29:25 (14:12).
Mit stehenden Ovationen begleiten rund 400 Zuschauer am Sonntag in der Hellberghalle die letzte Spielminute der Begegnung zwischen den Handballfreunden Illtal und der VTV Mundenheim. Sie erkennen klatschend die stärkste Saisonleistung ihrer Zebras an, die gerade auf der Zielgeraden zu einem ganz besonderen Sieg sind. Die Zebras schaffen, was vor ihnen in dieser Saison noch keine Mannschaft der Oberliga geschafft hat – und besiegen den Tabellenführer, der vorher in 15 Spielen 15 Mal als Sieger von der Platte gegangen war, mit 29:25 (14:12). „Ich bin megastolz auf meine Mannschaft und was wir geleistet haben“, würdigte Marcus Simowski den Auftritt der Handballfreunde. Für den Trainer stand fest: „Für uns war es klar, dass wir in den Grenzbereich gehen müssen. Und das haben wir von der ersten Minute gemacht.“
Vom Anwurf weg präsentierten sich die Handballfreunde als die Heim-Macht, die in den vergangenen Jahren auch für scheinbar unschlagbare Gegner zum unüberwindbaren Hindernis wurde – als sie in der Saison 2017/2018 zum Beispiel den späteren Meister VTZ Saarpfalz mit 31:21 aus der Halle schossen. Oder als sie in der darauf folgenden Spielzeit dem späteren Meister TV Hochdorf mit dem 30:26 eine seiner zwei Saisonniederlagen zufügten. Den Mythos der Quasi-Unbesiegbarkeit auf heimischem Boden hatten die Handballfreunde in jüngster Vergangenheit etwas eingebüßt. Am Sonntag aber wurde die Hellberghalle für die Gäste aus dem Ortsbezirk von Ludwigshafen zur gefürchteten „Hellberghölle“.
Knapp 400 Zuschauer standen wie eine Wand hinter den Spielern. Sie quittierten jede potenziell kritische Entscheidung der Schiedsrichter zum Nachteil der Heim-Mannschaft mit lautstarken Protesten und befeuerten gute Aktionen der Spieler mit frenetischem Jubel und Applaus. „Das war grandios. Es war fast volles Haus, eine brutale Stimmung, Das hat uns auch den Aufwind gegeben“, war Kapitän Christoph Holz begeistert von der Atmosphäre, die in der Hellberghalle herrschte.
Diese Stimmung übertrug sich von der Tribüne auf das Feld. Dort nahmen die Handballfreunde Illtal die Herausforderung an, den bis dato ungeschlagenen Gegner zu besiegen. Kapitän Holz ging im Angriff auf der halblinken Position vorneweg, riss in seiner unnachahmlichen Art Lücken für seine Nebenleute oder suchte selbst den Torabschluss. Neun Tore warf er am Sonntagabend. Max Mees steuerte aus dem Rückraum und von Linksaußen sechs Treffer bei. Hinten formierten die Kreisläufer Kevin Singh und Johannes Zeyer die Abwehr gegen den eingespielten, routinierten Rückraum der Gäste. Dahinter vernagelte Tobias Krumm den Kasten der Illtaler.
Wirklich hervorzuheben sind aus der Begegnung aber nicht Individualisten, sondern die Gesamtleistung, die die Illtaler auf die Platte zauberten. Egal, ob in Offensive oder Defensive, ob im Umschaltspiel oder im gebundenen Angriff, ob als Spieler auf dem Feld oder Antreiber von außen auf der Auswechselbank. Am Sonntagabend überzeugten die Zebras als Mannschaft, als Einheit.
Über 3:1 und 9:9 erarbeiten sie sich zur Pause einen 14:12-Vorsprung. Beim 19:18 mussten die Zebras die Mundenheimer noch einmal verkürzen lassen. Dann zementierten sie ihre Führung. Illtal zog auf 24:20 davon und gewann mit 29:25. Voll Anerkennung befand Kapitän Christoph Holz: „Das war durch die Mannschaft eine geile Leistung. Die Abwehr hat brutal gestanden. Das sind zwei verdiente Punkte gegen den ungeschlagenen Tabellenführer.“
Die HF Illtal sind mit 23:15 Punkten Tabellensechster. Ihr 20. Saisonspiel bestreiten sie am 5. März beim Tabellenelften TV Nieder-Olm.
Die HFI-Treffer: Christoph Holz (9 Tore), Max Mees (6), Alexander Herzig, Tim Groß, Kevin Singh (je 3), Marius Merziger, David Pfiffer (je 2), Johannes Zeyer (1)
Quelle: Saarbrücker Zeitung (LJ)